Six Pack Band (DE)

SIX PACK

SIX PACK : LIVE AND AT HOME

Am Sonntag  25. Januar 1981 probten Dominique “Fonz” Tschanz (Gesang und Gitarre), Gérald Pereira (Stimme und Bass) und Alain Aldag (Schlagzeug) zum ersten Mal in einem feuchten, von Schimmelpilz verseuchten Keller in Lausanne. Der  Grund dafür war, dass sie fünf Tage später, im Rahmen des Green Rabbit Punk Festivals in Lausanne einmalig aufzutreten wollten. Zuerst wollten sie dies unter dem Namen Scooter machen, im letzten Moment entschieden sie sich aber für Six Pack. Ihre Vorliebe für Bier war daran natürlich Schuld.

Am besagten Freitag den 30. Januar spielten unter anderem The Zero Heroes u.w.B. im Nouveau Palladium in Genf. Burning Spear aus Jamaika mit Mother’s Ruin als Vorgruppe im Volkshaus in Zürich (da flogen Eier und Gemüse, weil die Reggae-Leute fanden Möther’s verderben mit ihrem Pönk die Atmosphäre). Die Debils, The Cracks und Sex Vicious im AJZ, Biel und am Punk Festival im Lapin Vert Eucalyptus Now (Neuchatel oder Yverdon), Burn (Neuchatel), Stress (Bienne), HLM (Moudon bei Lausanne), Discolokosst (Genève) und zum ersten Mal Six Pack mit ihren vier Songs im Repertoire.  Es war an diesem Abend so heiss im Saal, dass sie den kompletten Vorrat an Bier weg soffen. Dominique sang hier noch in einem Müslisprachmix mit einigen englischen Wörtern gespickt.  Alain Aldag, dem sie diesen Auftritt zu verdanken hatten, gab den Takt an und machte richtig Druck, denn er war der einzige richtige Musiker von ihnen und spielte schon ab den späten 1960er Jahren bei der französischen Experimental/Psychedelic/Folk/Prog Formation von Catherine Ribeiro + 2 Bis, dann bei der Jazz/Rock Gruppe Kadath und dem Jazz Quartett Jean-Luc Barbier.

Die Zeit der dilettantisch auftretenden Punkbands war 1981 mehrheitlich vorüber. Die drei Musiker von Six Pack waren fähig –  viel Lärm, maximale Rhythmik und Energie zu liefern. Dies wurde vom Publikum mit viel Pogo goutiert und ging somit auf Kosten der Einrichtung der jeweiligen Lokalität. Nach einer weiteren Probe und zwei neuen Songs wurden sie abermals in der Woche darauf am  07. Februar für ein Gig mit Black and White (Afrikanische Musiker mit einem Gitarristen aus L), HLM und Baramine (Martingy) im Salle de Grand Vennes in Lausanne gebucht.

Am 25. Februar sollten Technycolor aus Genf als Vorgruppe der bekannten französischen Punkband Starshooter aus Lyon im Salle de Grand Vennes auftreten. Technycolor wurde aber keine Zeit für ein Soundcheck zugesprochen und somit verweigerten sie ihren Auftritt. Mitglieder von HLM und Six Pack befanden sich im Publikum und wurden somit spontan angefragt als Ersatz zu spielen. Dabei wurde Alain mit 40 Grad Fieber aus dem Bett geholt und auf die Bühne gebracht. Weitere Konzerte folgten in mehr oder weniger regelmässigen Abständen mit jedesmal zwei oder drei neuen Songs im Repertoire. Im April und Mai nahmen sie acht Songs bei ihnen im Übungsraum auf, dies waren;

A1 Who Knows Know Understands       

A2 Why Are You Tellin’ Me Lies 

A3 Frontiers Of The Wild King   

A4 Working In A Bank   

A5 Fuckin’ Teds

A6 A War         

A7 Walking In The Dark

A8 Cardinal

Und das Konzert vom 30. Mai mit Sub-Rescues, X Wave, HLM im Grand Salle d’Entrebois, Bellevaux wurde live aufgenommen.

B1 Working In A Bank   

B2 A War         

B3 Youtze Too  

B4 Löwenbräu  

B5 Won’t You Tell Me   

B6 Walking In The Dark

B7 Watergun

Ihre Songs sind gespickt mit Zynismus und dem Wunsch die Welt in zwei Teile zu spalten. Bei etlichen Songs geht es natürlich um das was die Musiker beschäftigt; “Working in a Bank” (Fonz bis heute) “Fucking Ted” (Probleme zwischen den Teddys und Punks) andere wurden einfach geschrieben um die Sau raus zu lassen “Who Knows Know Understands” und “A War” oder gleichzeitig beides, wie die beiden Bier Songs “Cardinal” und “Löwenbräu”.

Am 27. Juni, an der Fete de Lausanne, spielten sie kurz nach Mitternacht auf und als die Bullen kamen wurde ihnen der Strom abgestellt.  Ab jetzt wurden die Grenzen der Agglomeration von Lausanne verlassen und Six Pack spielten in Montreux am Off Festival (nie wieder). Hier hat sie Samuel Urban, der in der von Nähe von Olten wohnte, sie per Zufall dort angetroffen. Er freundete sich am gleichen Abend mit Alain an. Er war der Herausgeber des Punk-Fanzine Le Gigolo (4 Nummern) und sollte auf Ende Jahr eine von Hand nummerierte Kassette in einer Auflage von ??? Kopien mit all den davor genannten Songs veröffentlichen. Kurz davor im Oktober erschien schon von der Bieler Band Debils ein Vinyl-Album mit mehr oder weniger komplett auf französisch gesungenen Texten, hier nun ein weiteres Kassetten- Album von den Six Pack. Die Fotos für den Kassetten Umschlag und für ein Poster wurden von Bernard Pantet mit den Mitgliedern der Band bei einem Getränkehändler gemacht.

Am folgenden Gig in der Altstadt von Yverdon am Castrum-Festival sorgten etliche ihrer mitgereisten Fans für gehörig Ärger. Das PA wurde beschädigt doch das Konzert konnte fortgesetzt werden. Einem Hippie wurden die Haare abrasiert und auch sonst wurde der lokalen Befölkerung der Marsch geblasen. Danach wurden 17 Punks und Skinheads, hauptsächlich aus Lausanne, festgenommen. Nach der Identifizierung durch die Bullen wurden sie gegen 1 Uhr morgens freigelassen und etliche von ihnen wurden verzeigt. Darauf noch ein Auftritt am Festival Fr-Art in Fribourg und danach ging es mit Soapy & Wet aus Aarau und A+P aus München auf eine “grosse” zweitägige Tour durch die Deutschschweiz. Am Freitag den 25. September ins AJZ nach Zürich. Dort machten sich schon Zersetzungszustände bemerkbar und am zweiten Abend am Spinni Fescht in Wettingen (AG).

Im Oktober wurden sie von den Crazy Cats, den lokalen Rockabilly Helden, als deren Vorgruppe eingeladen zu spielen.  Das war nicht ganz ohne, gab es doch auch in Lausanne wie schon länger überall Lämpen zwischen den Teddys und Punks. An diesem Abend sollten gegen 800 Besucher kommen, sprich, die ganze Szene und etliche mehr, aber es blieb mehrheitlich ruhig und die Atmosphäre war gut. Eine weitere Erfahrung war ein Live-Konzert, aber ohne Publikum, dies für das Welschschweizer Radio, für die Sendung Rockline. Dies war ziemlich anstrengend, da das Studio natürlich sehr gut schallisoliert war, ihr gewohnter Sound somit viel zu leise rüber kam und sie ihre Songs viel zu schnell anspielten. Das Jahr endete mit mehreren Konzerten im Cabaret Orwell, dem Vorläufer des Dolce Vita. Eines davon wurde vom Welschschweizer Fernsehen gefilmt. Ende Jahr zwei weitere Konzerte in Genf, dasjenige am Neujahrsabend sollte dann auch ihr Letztes sein. Denn nach einem Jahr implodierte die Band aufgrund von drei Problemen. Die Zustände im Übungsraum waren unerträglich geworden und der Vermieter war schlechthin ein Arschloch, doch diesen unverkennbaren Six Pack Sound konnten sie in keinem anderen Probelokal mehr so hinkriegen. Alain, der ja schon einiges älter als Dominique und Gérald war hatte auch genug sich immer um alles alleine kümmern zu müssen und dazu hatte jeder in der Band den Wunsch sich musikalisch in eine andere Richtung weiter zu entwickeln, aber nicht die gleiche, somit verschwand Six Pack so schnell von der Bildfläche wie sie vor einem Jahr aufgetaucht sind.

Alain reaktivierte darauf sein Projekt Kadath zu Kadath2 und danach zu Mu-Ka 2. Im Jahr 2003 liess er die komplette Geschichte von Six Pack auf seiner Hompage Ulthar Music auferstehen.  Schon zur Zeit ihrers Bestehens wurden viele Konzerte und Übungsraum Sessions aufgenommen. Etliche  Songs aus unterschiedlichsten Quellen konnten bei Ultar Music als MP3 angehört werden. Swisspunk plant auf den Frühling 2021 eine LP mit einer Auswahl ihrer besten Aufnahmen zu veröffentlichen. Dominique blieb bis heute in der Szene musikalisch aktiv, zuerst mit  Two Boys,  danach Agriculture Club,  Jimmy Pampers et les Langes de l’Enfer,  Charlotte et les Paons  und bis heute mit Vino Box. Und auch Gérald ist bis heute bei der Muisk geblieben.

© 2020 Lurker Grand

KONZERTE

Die 18 Konzerte von Six Pack

(Playlisten zeigen nur neue Lieder im Repertoire an)

30. Januar 1981: Lapin Vert, Lausanne
Mit: Eukalyptus jetzt, Verbrennung, Stress, HLM, Diskolocaust…
Playlist: Wer weiss, wer es versteht, Fuckin’ teds, Willst du es mir nicht sagen, Planet Claire

7. Februar 1981: Grand Vennes, Lausanne
Mit: Schwarz-Weiß, HLM, Baramin
Playlist: + Warum erzählst du mir Lügen, Ein Krieg

25. Februar 1981: Grand Vennes, Lausanne
Mit HLM als Ersatz für Technycolor für den ersten Teil von Starshooter
Playlist: + Frontiers of the wild king, Arbeiten in einer Bank

28. März 1981: eine Ehe
Playlist : + Youtze too, 4 x 3, Gehen im Dunkeln

30. Mai 1981: Entrebois, Lausanne
Mit: Zwei Jungs, Loosy Roolie, HLM…
Wiedergabeliste: + Kardinal, Wasserpistole

27. Juni 1981: Partei in Lausanne
Mit: Bounce, Echtzeit, Onoa, Notas, Tashi, Tabasco, Hölzerne Drei, Little Beedy Band II, Schamkrankheit. Wegen der späten Stunde wurde die Tonanlage unterwegs abgestellt.

16. Juli 1981: Montreux – Festival aus
Mitten am Nachmittag oben auf einem Gerüst zwischen dem Casino und dem Schwimmbad. Inmitten eines Dschungels aus Feedback und Brummen. Ein Grauen!

15. August 1981: Castrum-Spiele, Yverdon. Mit : Seemöwe, André Thesaury, Area Sole Band, Baramine. Etwas hektische Konzerte.

17. September 1981: Fri-Art Fribourg. Mit Mini Mouchi Cousi, Débile Menthol.
Wiedergabeliste : + Müllmann, Tu Jungs, Telefonz

25. September 1981: AJZ, Zürich. Mit Seife & Nass, A + P
Im Autonomen Zentrum, bevor er rasiert wurde, was keine schlechte Sache war.

26. September: Spinnerei, Wettingen. Mit Seife & Nass, A + P

10. Oktober 1981: Großer Saal von Prilly. Mit verrückten Katzen
Wiedergabeliste: + Feuer (Robert Gordon)
Trotz einiger Kämpfe und Flaschenwürfe lief es gut.

23. Oktober 1981: RSR2 Rockline (live).

20.-21. November 1981: Cabaret Orwell, Lausanne.
Playlist: + 84 Kabarett, Bobby ertrinkt

5. Dezember 1981: Festival von CHANGé, Freizeitzentrum von Carouge.
Mit Hintertreppe, BdH

Dezember 1981: Kabarett Orwell.
Es war für einen Bericht des schweizerisch-französischen Fernsehens.

31. Dezember 1981: Réveillon Tout Va Bien, Genf.
Mit Gama

MUSIK

Ich habe immer noch Dutzende von Kassetten, die während der Proben oder bei bestimmten Konzerten etwas durcheinander aufgenommen wurden, aus denen es schwierig ist, sowohl akustisch als auch in Bezug auf die Interpretation etwas Befriedigendes herauszuholen, die eine gewisse Neigung hatten, die Sets oft zu verlassen, wobei es dann mehr darum ging, direkt auf den Haufen zu gehen, als sich um die Präzision des Aufbaus zu kümmern. Außerdem habe ich im Moment noch keine CD-Version geplant.

Für den Download habe ich willkürlich einige wenige Titel ausgewählt. Einige von ihnen werden möglicherweise ersetzt und andere hinzugefügt, wenn ich etwas Zeit habe, meinen Bestand an Bändern genauer zu untersuchen.

SONGS - MP3

KONZERTE

ROCKLINE – Genève broadcast – 23 Oktober 1981 – Teil 1
Won’t you tell me – Who knows who understands – Téléfonz – Working in a bank – 3 x 3
mp3 192 kbps – 24.8 Mb – 18:07 Min

ROCKLINE – Genève broadcast – 23 Oktober 1981 – Teil 2
Walking in the dark – Why are you tellin’ me lies – A war – Two boys – Fuckin’ teds!
mp3 192 kbps – 24.4 Mb – 17:48 Min

Festival Tout Va Bien – Genève – 31 Dezember 1981
Garbage man – Frontiers with wild king – 3 x 3 – Bobby’s drowning – Cardinal – Téléfonz
mp3 192 kbps – 29.4 Mb – 21:24 Min

Cabaret Orwell – Lausanne – 20 November 1981 – Teil 1
Wont’ you tell me – Watergun – Fire – Fuckin’ teds – Cabaret Orwell 84 – Why are you tellin’ me lies – A war – Cardinal
mp3 192 kbps – 43.9 Mb – 31:59 Min

Cabaret Orwell – Lausanne – 20 November 1981 – Teil 2
Garbage man – Frontiers with wild king – Working in a bank – Youtze too – Bobby’s drowning – Walking the dark – Téléfonz – Two boys – 3 x 3
mp3 192 kbps – 43.9 Mb – 31:59 Min

Cabaret Orwell – Lausanne – 20 November 1981 – Teil 3
A war – Working in a bank – Fuckin’ teds – Walking the dark – Téléfonz – 3 x 3
mp3 192 kbps – 32.1 Mb – 23:52 Min

Cabaret Orwell – Lausanne – 21 November 1981 – Teil 1
Wont’ you tell me – Why are you tellin’ me lies – Fucking’ teds – Cabaret Orwell 84 – Watergun- Who knows who understands – A war – Cardinal
mp3 192 kbps – 39.9 Mb – 29:06 Min

Cabaret Orwell – Lausanne – 21 November 1981 – Teil 2
Garbage man – Frontiers with wild king – Working in a bank – Youtze too – Bobby’s drowning – Walking the dark – Téléfonz – Two boys – 3 x 3
mp3 192 kbps – 40.2 Mb – 29:19 Min

Cabaret Orwell – Lausanne – 21 November 1981 – Teil 3
Watergun – Two boys – Won’t you tell me – Cabaret Orwell 84 – Garbage man – 3 x 3
mp3 192 kbps – 32.1 Mb – 23:25 Min

Fri-Art – Fribourg – 17 September 1981 – Teil 1
Wont’ you tell me – Cardinal – Grbage man – Frontiers of the wild king – Who knows who understands – Fuckin’ teds – Youtze too – Why are you teelinp’ me lies – A war
mp3 192 kbps – 38.2 Mb – 27:49 Min

Fri-Art – Fribourg – 17 September 1981 – Teil 2
3 x 3 – Working in a bank – Watergun – Walking in the dark – Two boys – Téléfonz
mp3 192 kbps – 31.9 Mb – 23:14 Min

REPERTOIRE

F….Teds  – Grand Salle d’Entrebois Lausanne – 30 Mai 1981 
mp3 192 kbps – 4.2 Mo – 3:00 Min

Walking in the dark  – Répétition 21 Juin 1981 
mp3 192 kbps – 6.9 Mo – 5:02 Min

Who knows who understands  – Répétition 11 Juillet 1981 
mp3 192 kbps – 6.9 Mo – 5:02 Min

Youtze too  – Répétition 11 Juillet 1981 
mp3 192 kbps – 2.8 Mo – 2:00 Min

Frontiers of the wild king – Working in a bank  – Répétition 23 Juillet 1981 
mp3 192 kbps – 6.3 Mo – 4:33 Min

3 x 3 – Grand Salle de Prilly – 10 Oktober 1981 
mp3 192 kbps – 2.8 Mb – 2:04 Min

Won’t you tell me – Répétition 5 Novembre 1981 
mp3 192 kbps – 2.8 Mo – 2:04 Min

A war – Cabaret Orwell Lausanne – 20 Novembre 1981 
mp3 192 kbps – 7.3 Mo – 5:18 Min

IMPROVISATIONEN

Improvisation 01 – Wied. 21 Februar 1981 
mp3 192 kbps – 4.1 Mb – 3:00 Min

Improvisation 02 – Wied. 21 Februar 1981 
mp3 192 kbps – 2.9 Mb – 2:08 Min

Improvisation 03 – Wied. 26 Februar 1981 
mp3 192 kbps – 4.4 Mb – 3:11 Min

Improvisation 04 – Wied. 26 Februar 1981 
mp3 192 kbps – 3.9 Mb – 2:50 Min

Improvisation 05 – Wied. Mars-April 1981 
mp3 192 kbps – 5.6 Mb – 4:05 Min

Improvisation 06 – Wied. 5 November 1981 
mp3 192 kbps – 7.1 Mb – 5:10 Min

PRESSE STIMMEN

Der Archivar bedauert, nicht genauer angeben zu können, aus welchen Zeitungsausgaben die beigefügten Auszüge stammen.

Chaud punk au Lapin-Vert ! (30 jan.81)

“… Die Hitze ist auf ihrem Höhepunkt und die Müdigkeit nimmt unweigerlich zu. Die drei von Six Pack beenden den Abend, als der Kaffee ironischerweise nicht mehr als Bier dienen kann. Alles ist getrunken worden. Was für eine Nacht!” ( J.-B. B.)

Grand-Vennes (25 februar 1981)

“… Sie wurden von einem Moment auf den anderen durch Six Pack (Technycolor) ersetzt. Sie feierten an diesem Abend einen Geburtstag: den ersten Monat des Bestehens der Band! Es muss getan werden. Deshalb werden wir auch nicht darüber reden, wie schwierig es ist, zusammen zu sein, wie nervös es ist. Und auch nicht über ihre eigenen Kompositionen, denn sie schienen interessant zu sein, zumindest nicht so ehrgeizig wie ihr (riesiger!) Ehrgeiz.”. (JBB – 24 Heures – 26.2.81)

“… Es gab uns noch die Gelegenheit, zwei Waadtländer Bands zu hören, Six Pack aus Lausanne und HLM aus Moudon, und schliesslich nur eine davon zu würdigen, die erste, Six Pack aus Lausanne, und die zweite, HLM aus Moudon.” (J-B, Besençon)

“… Spontan hielten Six Pack aus Lausanne und HLM, vom jugendlichen und fiebrigen Punk, den ersten Teil ab. Von Six Pack schätzten wir besonders die Rhythmusgruppe und ihre ungeheure Kraft. Es gab schwungvolle Impulse, die Joe Jacksons besten Tracks würdig waren. Normal, denn es ist einer der grundlegenden musikalischen Einflüsse der drei Musiker, die erst seit einem Monat zusammen sind. Fortsetzung folgt.” (M.C.)

Yverdon (15 aug 1981)

“… Six Pack ist auch einer der letzten Vertreter einer Rasse, die im Begriff ist zu verschwinden: die Punks. Um an ihren … Äh, sagen wir Konzert, ein Haufen dieser Punks aus Lausanne war in die nördliche Hauptstadt des Kantons Waadt gezogen. Diese Art von Musik, man muss sie schätzen (jeder nach seinem eigenen Geschmack), aber man muss sie einfach nur hören, um nicht diejenigen anzugreifen, die weniger mögen.” (JMB – Journal d’Yverdon)

“… Um 18.00 Uhr schlossen sich die Reihen mit dem Six Pack und der Ankunft der Lausanner Fans der Gruppe. Diese aus drei Musikern bestehende Formation hat sich in wenigen Monaten mit ihren Originalkompositionen und der Persönlichkeit ihrer Mitglieder einen soliden Ruf erworben.“

“… Am Abend erwärmte sich die Stimmung. Einige Geräte wurden beschädigt, aber das Konzert konnte trotzdem fortgesetzt werden. Siebzehn Punks und Skinheads, die meisten von ihnen aus Lausanne, wurden am Ende der Show verhaftet. Nach der Identifizierung wurden sie gegen 1 Uhr morgens freigelassen. Mehrere von ihnen wurden denunziert.”

SIX PACK + CRAZY CATS
Rock à Prilly (10 oktober 1981)

“So kam das Publikum trotz des eisigen Regens in großer Zahl. Mehr als achthundert Menschen, oft in farbenfroher Kleidung, spiegelten die modischste Mode unter jungen Menschen von heute wider.
Zu Beginn des Konzerts saßen Punks in der ersten Reihe und Six Pack im Mittelpunkt des Geschehens. Die Show beginnt aggressiv und lautstark. Kurze, nervöse und prägnante Stücke, die die drei Musiker mit bemerkenswerter Präzision interpretieren. Die Band hat sich zweifellos verbessert: Dies ist besonders im zweiten Teil des Konzerts zu spüren, wenn die Inspiration etwas nuancierter wird. Gitarrensoli und eine hervorragende Einführung in den Bass schlug für das letzte Stück des Konzerts …
… Am Ende geht uns jedoch eine etwas desillusionierte Bemerkung durch den Kopf: Wie ist es zu verstehen, dass, während einige Bands darum kämpfen, originelle Musik zu schaffen, es anderen gelingt, das gesamte Publikum zu versöhnen, indem sie durch die Note die Chöre wieder aufnehmen, die unsere Eltern schon vor zwanzig Jahren zum Tanzen gebracht haben … Als ob der Rock’n’Roll ins Museum käme ?!”

(J.B. Besençon)

Extra Buch: L’officiel du rock et ders musiques actuelles.
Action CH-Rock 1998 (s. 59-60)

Auf der anderen Seite des Flon dominiert der Punkrock. Zunächst einmal mit den Aktivisten der Wyllies (zwei davon aus Zürich), die sich durch ihre Professionalität auszeichnen und damit am Rande dieser immer noch sehr dilettantischen Lausanner Szene stehen. Prominenter und eine Säule der Szene wird das Six Pack in den achtziger Jahren florieren. In den Fußstapfen von Joe Jackson und den Sex Pistols verwandelt sich die Hydra in Charlotte and the Peacocks, punkig und frech, bevor sie den Agriculture Club feuert und eine neue Wellenbewegung einleitet. Wir hören London und den Aufstieg vor allem der Cure, And And And And The Trees … Eine Welle, die die Band unter dem Namen Jimmy Pampers and the Langes de l’Enfer, dann The Bill fortsetzen wird. Schließlich wird der Gesetzentwurf nur eine einzige Aufzeichnung hinterlassen. Immer von den gleichen Einflüssen geprägt, entwickelt sich die Band so weit, dass ihr erstes und letztes Opus nach New Order klingt. Am Ende ihrer Karriere wird das Trio zu einem Quintett und orientiert sich an mutigeren und amerikanischeren Einflüssen, wie Living Color. Obwohl sie 1989 von L’Hebdo mit I Scream als eines von Lausannes Talenten gefeiert wurden, ließen sie die Gitarren zu Beginn der neunziger Jahre fallen und kamen nur gelegentlich unter dem Namen Vino Box zurück, um sich zu amüsieren. Im Bier wie im Wein servierte die Gruppe ihre zehn Jahre auf der Bühne ab, ohne sich jemals um das Projekt einer Karriere zu kümmern. Sie werden niemals von Vinyl auf CD kommen.

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