MOTHER’S RUIN

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CHRONOLOGIE

1978

Im März 1978 gründen Markus Engelberger g voc, Reto Ressegatti g, Marcel Dubach d und Alfred Stähelin aka Freddy b die Band MOTHER’S RUIN. Der Bandname MOTHER’S RUIN geht zurück auf die in England gebräuchliche umgangssprachliche Bezeichnung von Gin. Während der Weltkriege blieb den von ihren Ehemännern verlassenen Müttern nur der Gin, um sich zu trösten – und gleichzeitig ihre Gesundheit zu ruinieren. Die Idee für den doppeldeutigen Namen stammt von Markus’ Bruder Paul Engelberger, der anfangs auch die meisten Songs für die Band getextet hat. Einen Monat später treffen Reto und Markus Sylvia Holenstein und sie steigt als Sängerin ein. Ihr erstes Konzert organisieren MOTHER’S RUIN am 10. Juni im Rössli in Lachen (SZ) mit KLEENEX gerade selbst. Dort treffen sie auf Rudolph Dietrich, der sie eng auf ihrem weiteren Weg begleiten wird. Kurz darauf, am 13. August (man bemerke – damals wurde noch im Sommer in Klubs gespielt), treten MOTHER’S RUIN mit SOZZ und SPERMA im angesagten Club Hey in Zürich auf. Weitere Konzerte folgen in Kilchberg, in Siebnen und am 18. November im evang. Kirchgemeindehaus in Rorschach (SG), wo auch der Schreiber dieser Zeilen sie alle kennen lernt.

1979

Am 14. und 15. Januar werden in den SUNRISE STUDIOS bei Etienne Conod in Kirchberg (SG) vier Songs eingespielt. Dies sind Dany Hot Dog, No More Superstars, Farewell und Mary Miller General. Ihre erste Single erscheint am 14. April auf dem neu gegründeten Label Off Course von Martin Byland und Peter Wittwer mit den beiden Songs Dany Hot Dog und No More Superstars (man bemerke – was für eine Dringlichkeit, innerhalb 3 Monaten erschien damals ein Release, wohlgemerkt von Dilettanten, heute eigentlich fast schon undenkbar). Die Single kommt in der lokalen Punk-Szene total gut an, viele weitere Gigs werden gespielt – unter anderem mit SPERMA im Vorprogramm bei SIOUXSIE AND THE BANSHEES in der Kantonsschule Baden. Ebenso werden Radio-Interviews gegeben und am 14. und 15. Juli geht die Band ein weiteres Mal in die SUNRISE STUDIOS, um eine Maxi-Single mit den vier Songs Godzilla, Plastic, Cannibals und Can’t Wait einzuspielen (der spätere Bassist Guly trällert hier schon im Hintergrund mit). Ebenso wirken mit Rudolph Dietrich, Martin Byland und dem Journalisten René Matti namhafte Personen aus der Szene im Hintergrund mit.
Sylvia verbringt das Winterhalbjahr in London. Gemeinsam mit Martin Byland versucht sie, die Band und die Godzilla-12″ zu promoten. Der Melody Maker schreibt eine blendende Revue für Dany Hot Dog, und auch John Peel spielt die Scheibe in seiner Sendung. Rough Trade nimmt die erste Single und später die 12″ in den Vertrieb, doch dabei bleibt es. Bei Gigs von der frühen Version von ADAM AND THE ANTS, THE SPECIALS, THE CURE etc., die sie mit Le Iggie Combat und z.T. auch mit Marco Repetto von GLUEAMS besucht, erlebt sie, dass in London der Punk-Zug schon Richtung Mod, Ska und Post-Punk abfährt. Auch die andern Bandmitglieder in Zürich beginnen sich zu verändern, sie kurven jetzt in Mod-Klamotten mit Lambrettas durch die Gegend. Guly (Andrej Gulewicz) ersetzt nun Freddy am Bass. Am 16. Dezember erscheint die Maxi-Single mit den vier neuen Songs. Neujahr wird mit KDF (Kraft durch Freude) von Rudolph Dietrich in Wohlen gefeiert.

1980

Im Februar steigt der Schlagzeuger Marcel aus und wird von Bayer (Markus Tränkle),Silvia Hollenstein (Mueter) der bei SICK schon am Schlagzeug sass, ersetzt. Weitere Konzerte und Radio-Interviews im In- und Ausland folgen, so in der französischen Schweiz und auch in Stuttgart oder im „Grünspan“ in Hamburg. Unter anderem spielt die Band am 14. Juni bei einer Grossdemo der beginnenden Zürcher Jugendunruhen draussen auf dem “Platzspitz”. Am 27. Juni geht es abermals in die SUNRISE STUDIOS für die beiden Songs With Us und Heartbreak, die am 22. September auf Swiss Wave The Album erscheinen. Plattentaufe und Pressekonferenz finden bei einem Konzert zusammen mit LADYSHAVE im ISC statt. Davor, am 29. August, treten MOTHER’S RUIN mit der aktuellen Zürcher-Musik-Szene am MONSTER KONZERT im Volkshaus auf, dies im Kontext der Ausstellung Saus und Braus in der Galerie Strauhof. Der Abschluss des Jahres bildet am 20. Dezember das Konzert mit FREIWILLIGE SELBSTKONTROLLE in Ampermoching in München.

1981

Dieses Jahr verspricht Einiges. Vom 14.-18. Januar geht es zum ersten Take in die SUNRISE STUDIOS für die Aufnahmen des Albums Want More. Jetzt mit Heinrich und Röbel Vogel an den Knöpfen. Am 30. Januar treten MOTHER’S RUIN im Vorprogramm der Reggae Band BURNING SPEAR auf. O-Ton Sylvia; “Die Reggae-Fans haben uns nicht gerade freundlich empfangen. Sie empfanden unsere Pönk-Musik sozusagen als Blasphemie. Auch BURNING SPEAR, der sich Backstage mit Ganja und rasselnder Lunge eingesungen hat, schimpfte, dass wir mit unserer Musik die Atmosphäre verderben würden. So flogen dann schon mal Eier und Tomaten. Das wurde ja damals modern und war „in“, dass man Bands munter bewarf. Zum Glück hatten wir aber auch noch einige Fans im Publikum. Vielleicht erklärt dies unsere ernste und hochkonzentrierte Mimik auf den Fotos. Jedenfalls haben wir unser Programm «against all odds» durchgezogen. Vom 17.- 21. Februar geht’s zum zweiten Take in die SUNRISE STUDIOS für die Aufnahmen für das Album Want More, am Tag darauf mit Stephan Eicher in den Klub „Mausefalle“ nach Stuttgart (eigentlich hätten GRAUZONE auftreten sollen, doch es kommt nicht mehr dazu, dafür Stephan solo). Ende April erscheint das Album Want More mit 12 Songs bei Off Course Records. Die Erwartungen von Label und Band sind hoch. Bei einigen Exemplaren wird ein 24-seitiges, reich bebildertes Booklet beigelegt. Die Scheibe erscheint auch bei GeeBeeDee in Deutschland und bei F1 Team in Italien. Es folgen neben vielen Konzerten in der ganzen Schweiz Radio- und TV-Auftritte (z.B. im „Karussell“). Diese verhelfen MOTHER’S RUIN zu Bekanntheit auch über die Grenzen hinaus. Der Filmemacher Paul Grau (Star TV) dreht im Kino Walche einen Video-Clip mit den beiden Songs Lost in Town und Dreamy Teeny aus dem Album Want More.

1982

Reto Ressegatti und Guly steigen jetzt aus und werden durch Heinrich Heinricht ersetzt, der den Bass virtuos wie eine Gitarre spielt, bekannt als Mitglied von Rudolph Dietrichs KRAFT DURCH FREUDE. Wieder wird eine Single mit den beiden Songs Boxer und Searching aufgenommen, dies erneut in den SUNRISE STUDIOS mit Röbel Vogel. Boxer erscheint aber nicht mehr bei Off Course, sondern beim kleinen „Mainstream“-Label Meteor. Es folgen viele weitere Konzerte und Radio-Interviews in der ganzen Schweiz.

1983

Mit der Mini-LP Basta, einem Self-Release mit 6 Songs, setzen MOTHER’S RUIN den Schlusspunkt, bevor sie sich ganz auflösen (Mother’s Ruin Self-released/ R.F. Records)‎, aufgenommen in der Roten Fabrik, an den Knöpfen wieder Röbel Vogel.

1984-1986

Es folgen weitere Bandprojekte nach MOTHER’S RUIN. Sylvia tourt als Sängerin und am Synthesizer mit Rudolph Dietrichs BLUE CHINA in der Schweiz und in Österreich (Wien und Graz). Sie nehmen im Powerplay Studio die Maxi-Single These are the Days auf. Später gründet sie mit Heinrich Heinricht die Minimal-Band CAPTAIN HENRY, die ihre Sound-Anlage in 15 Minuten auf- und abbauen kann. Es folgen Gigs sowie Radio- und TV-Auftritt.

1987-1988

CAPTAIN HENRY mit den ehemaligen MOTHER’S RUIN Mitgliedern Sylvia, Heinrich und Bayer, und am Bass neu Kuno Rabu. CAPTAIN HENRY veröffentlichen eine Kassette und zwei Singles, alle getreu ihrem Minimal-Konzept auf einem 4-Spur-Tongerät aufgenommen und self-released.

2007

Am 28. Juni sind MOTHER’S RUIN mit Heinrich Heinricht am Bass und Urs Hiestand (Ex-Young Gods) am Schlagzeug für ein Konzert und einer Plattentaufe zurück auf der Bühne im Kanzlei in Zürich. Dies für Godzilla – the 2007 Attack Remixes CD und Vinyl 12″. Herausgeber ist Mother’s Ruin Music & CoffinDodgersUnited, Switzerland. 18 Godzilla-Remixes von verschiedenen Lokalgrössen aus der Schweizer Musikszene und der Originalsong von MOTHER’S RUIN aus dem Jahr 1979.
https://swisspunk.ch/index.php/2020/03/24/der-anlass-im-jahr-2007/

2010

MOTHER’S RUIN geben ein Konzert im Club “Hey” anlässlich Gulys 50. Geburtstag.

2014

Das Label CoffinDodgersUnited proudly presents CDU Label Night & Party am Freitag 24. Januar im MOODS in Zürich. Treu dem Motto – to preserve – to progress – spielen drei Bands im Spannungsfeld von Punk, Post Punk und Alternative Rock. Dies sind PYROLIZED, PeG und MOTHER’S RUIN, eines der Urgesteine der Schweizer Punk- und Wave-Szene der Pionierzeit! Heute noch so frisch und konkurrenzlos wie 1978. Dies in der Besetzung von Marcel Dubach d, Markus Engelberger g, voc,
Guly b, Silvia de Janeiro voc und Reto Ressegatti g.

© 2021 Lurker, Sylvia, Off Course Records

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Mother’s Ruin Music
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